Unter dem Leitspruch »Lieber instandbesetzen als kaputtbesitzen« wehrten sich in den frühen 1980er-Jahren Bewohner:innen von Berlin-Kreuzberg gegen die Abbruch- und Neubaupolitik der Stadt. Nachdem Appelle gegen die vorherrschende Sanierungspraxis an das Landeswohnungsamt erfolglos blieben, besetzten Studierende die ersten Häuser. Räumungen durch die Polizei führten zu einem aufgeheizten Klima, das sich in Straßenschlachten entlud. Viele Besetzer:innen waren jedoch an einer friedlichen Beilegung interessiert und trugen durch ihre Praxis zu einer umfassenden Erhaltung der Bausubstanz bei, was in vielen Fällen zu Legalisierungen führte. Gelungene Instandbesetzungen existieren teils bis heute, so das Kultur- und Nachbarschaftszentrum Regenbogenfabrik. Während der IBA Berlin 1984 wurde die »Reparatur der Stadt« zum urbanistischen Leitprinzip erhoben. Die vorhandene Wohnsubstanz wieder nutzbar zu machen, markierte eine Abkehr von Flächensanierung durch Neubauten hin zu einer behutsamen Stadterneuerung. Die Regenbogenfabrik Berlin ist ein Alternativprojekt der Hausbesetzer der 1980er-Jahre. Es ist Hostel, Fahrradwerkstatt, Tischlerei, Kino, Küche & Kantine und Kinderhort.
Goals
Ziele
Gegenbewegung zur Abbruch- und Neubaupolitik der Stadt Berlin. Abkehr von Flächensanierung durch Neubauten hin zu einer behutsamen Stadterneuerung, die neue gemeinschaftliche Räume schafft.
Beneficial Outcomes
Ergebnisse
Schon bald nach der Legalisierung etablierte sich die Regenbogenfabrik in Berlin-Kreuzberg als »Kinder-, Kultur und Nachbarschaftszentrum«. Gelände und Gebäude der Regenbogenfabrik umfassen heute ca. 1.300 m² Nutzfläche und 900 m² Freifläche und befinden sich im Hof der Lausitzer Straße 22 in der Nähe des Görlitzer Parks, der sich seit den 1990er-Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Görlitzer Bahnhofs befindet.
Initiators
Initiator*innen
Studierende, Bewohner*innen von Berlin-Kreuzberg
Responsible
Verantwortliche
Bewohner*innen von Berlin-Kreuzberg, Regenbogenfabrik Mitarbeiter*innen