Das Operndorf Afrika ist ein von Christoph Schlingensief initiiertes und weiterhin wachsendes Dorf in Burkina Faso. Das Dorf ist zugleich interkultureller Begegnungsort und Schule. Es verfügt über eine Krankenstation, eine Kantine sowie Unterkünfte für Lehrende und wechselnde Künstler*innen. Das Projekt soll zu einem postkolonialem Diskurs anstoßen, neue und differenziertere Afrikabilder, aber vorrangig neue Möglichkeitsräume für die dort lebenden Schüler*innen schaffen. Kunst, Theater, Tanz und Film bilden in Verbindung mit herkömmlichen Bildungsformaten und -inhalten eine Plattform, innerhalb derer sich Kinder kreativ und künstlerisch verwirklichen können. Für Schlingensief bildeten drei Säulen die Basis des Operndorfes: Bildung, Gesundheit und Kultur. Schlingensief starb sechs Monate nach der Grundsteinlegung.

Interkultureller und internationaler Begegnungsort, an dem Vermittlung von Wissen, Schaffung von Möglichkeitsräumen durch Verbindung aus Kunst, Film, Theater, Tanz und herkömmlichen Bildungsinhalten sowie Zugang zu medizinischer Versorgung für Schüler*innen und Bewohner*innen ermöglicht wird.

Entstehung künstlerischer Projekte durch Austausch, Zusammenarbeit und Engagement. Gemeinschaftlicher Aufbau und Erprobung neuer Konstellationen und Möglichkeiten unter Berücksichtigung von individuellen und örtlichen Bedürfnissen. Schaffung einer offenen, langsam wachsenden Struktur (Schneckenform). Seit 2012 findet ein monatliches Kulturprogramm mit Theateraufführungen, Konzerten, Workshops und Filmvorführungen statt. Die politische Situation in Burkina Faso sorgt teilweise dafür, dass Programme nur in Verbindung mit Sicherheitskräften stattfinden können.

Christoph Schlingensief